Frau ohne ALLES

Lesung eines Theaterstücks


Lina Gade, die Frau ohne Reue im gleichnamigen Roman von Max Mohr, ist eine emanzipiert junge Frau, die mit der Rolle als Mutter, Ehe- und Hausfrau nicht einverstanden ist und ihren eigenen Weg sucht. So jedenfalls sagen es die einen Leser*innen des Romans.
Andere sagen, Lina sei eine verantwortungslose Mutter, eine rücksichtslose Frau mit hohem Männerverschleiß, ohne Skrupel, ohne Plan und eben ohne Reue.
Einige finden, dass der Roman sehr gute, leicht lesbare Literatur sei. Andere sind der Meinung, es sei Kitsch und ein zu Recht vergessenes Buch.
Der Schauspieler Martin Menner hat aus der Vorlage von Max Mohr eine Bühnenfassung geschrieben, die sich kritisch humorvoll mit den unterschiedlichen Lesarten beschäftigt. Michelle Neise und er bringen die unterhaltsame Bearbeitung am 28. April, um 19.00 Uhr auf die Bühne im „Kunsthaus Michel“, Semmelstr 42, Kulturbeitrag 10,-€.

Der Online-Ticketverkauf zu dieser Veranstaltung ist geschlossen.

ZwischenHeimaten / Die Wandelbaren- Lesung und Buchvorstellung

Deutsche Autoren aus Russland präsentieren ihre international besetzte Anthologie „ZwischenHeimaten“ /Autorin Eleonora Hummel präsentiert ihren neuen Roman „Die Wandelbaren“

Am 28. Februar 2020 präsentiert die bekannte Autorin Eleonora Hummel aus Dresden im Kunsthaus Michel ihren neuen Roman über das Deutsche Theater in Kasachstan „Die Wandelbaren“. Zwei weitere Autoren stellen ihre vor kurzem erschienene Anthologie „ZwischenHeimaten“ vor. Es lesen die preisgekrönte Autorin Eleonora Hummel aus Dresden (Chamisso-Preis 2006), der bekannte Lyriker und Autor Andreas A. Peters (u. a. SCIVIAS-Literaturpreis 2019) und der Herforder Autor Artur Rosenstern.

Anthologie „ZwischenHeimaten“

Kann es mehrere Heimaten geben? Wenn ja, was liegt dazwischen und wie können diese Stationen und Raumgebilde aussehen? Die Herausgeber des Bandes „ZwischenHeimaten“ wollten den literarischen Dialog zu diesem Thema fördern und Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Generationen und von verschiedener Herkunft dazu anregen, dieses Feld schreibend zu erforschen. Aspekte wie Fremdsein, Identitäts- und Heimatverlust beziehungsweise die Suche nach einer neuen Heimat oder mehreren Heimaten sind in unserer von Migration geprägten Gegenwart aktueller denn je. Aufgrund ihrer wechselhaften und teils leidvollen Geschichte haben die Deutschen aus Russland einen besonderen Bezug dazu entwickelt. Das Gefühl immerzu DAZWISCHEN zu stehen und nie richtig anzukommen, spiegelt sich oft in den Texten von Autorinnen und Autoren russlanddeutscher Herkunft wider.

Roman „Die Wandelbaren“ von Eleonora Hummel

Traktorist will er werden und die schöne Tochter des Sowchose-Vorsitzenden heiraten. Doch es kommt anders. Feine Leute aus der Stadt engagieren Arnold Bungert, 16, quasi vom Feld der kasachischen Steppe weg, bei den besten Dozenten soll er die Schauspielkunst erlernen. In Moskau! Der Haken: Bühnensprache ist Deutsch, und Arnold Bungert kann kein Wort, trotz seines Namens. Mit ihm wird eine Handvoll Jugendlicher für das Deutsche Theater Temirtau ausgebildet, zur Förderung, so der Plan der Sowjetregierung, der deutschen Minderheit.

In der Metallurgenstadt Temirtau leben allerdings kaum Deutsche, das Publikum ist rar gesät. Dennoch schaffen sich die jungen Schauspieler eine kleine Insel der Freiheit im totalitären Sowjetregime. Sie schmieden politische Pläne, lieben, wetteifern, spielen um ihr Leben. 25 Jahre nach Auflösung des Theaters treffen sie sich wieder. Was ist von ihren Träumen geblieben? Mit „Die Wandelbaren“ legt Eleonora Hummel einen großen Roman vor: In der Tradition bester russischer Erzählkunst erweckt sie ein weithin unbekanntes Stück Wende-Geschichte zum prallen Leben und liefert obendrein eine Liebeserklärung an alle, die die Kindheit heimlich in die Tasche gesteckt und sich damit auf und davon gemacht haben …

Programm und biografische Notizen:

Eleonora Hummel liest aus ihrem Roman „Die Wandelbaren“

Eleonora Hummel wurde 1970 in Zelinograd, heute Nur-Sultan, in Kasachstan geboren. 1980 zog die Familie in den Nordkaukasus und siedelte zwei Jahre später nach Dresden über. Ihr viel beachtetes Debüt „Die Fische von Berlin“ sowie ihre weiteren Romane „Die Venus im Fenster“ und „In guten Händen, in einem schönen Land“ sind im Steidl Verlag Göttingen erschienen. Eleonora Hummel hat mehrere Auszeichnungen erhalten, unter anderen den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und den Hohenemser Literaturpreis. Für ihr aktuelles noch in Arbeit befindliches Buchprojekt über das Deutsche Theater in Kasachstan wurden ihr das Spreewald-Literatur-Stipendium 2016/2017, der Schwäbische Literaturpreis 2017 sowie ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen zuerkannt. Sie lebt heute in Dresden. www.eleonora-hummel.de

Andreas A. Peters liest seine Lyrik und Prosa

Andreas Andrej Peters, geb. 1958 in Tscheljabinsk (UdSSR), lebt und arbeitet in Laufen (Bayern) und Salzburg. Er war als Kolchosen- und Metallarbeiter, als Gastdozent und Pastor tätig und arbeitet als Krankenpfleger im Uni-Klinikum Salzburg. Bislang erschienen von ihm mehrere Lyrik- und Prosabände, zuletzt „Orchester der Hoffnung unter der Leitung der Liebe“ (Bernardus-Verlag 2019).

Peters erhielt zuletzt den „SCIVIAS“ – Katholischer Literaturpreis des Bistums Limburg 2019 und den Lyrikpreis des Verbandes Katholischer Schriftsteller Österreichs 2019. Seine Gedichte wurden ins Russische, Englische und Türkische übersetzt. https://andreaspeters.cabanova.com/

Artur Rosenstern moderiert und liest Lyrik aus der Anthologie „ZwischenHeimaten“

Artur Rosenstern, 1968 in Kasachstan geboren. Nach dem Studium der Musik-, Medienwissenschaft und der Mittelalterlichen Geschichte in Detmold und Paderborn arbeitete er u. a. für einen Musikverlag im Bereich Musikedition sowie als Russisch-Übersetzer. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Das Buch Planet Germania ist 2015 im Verlag Monika Fuchs in Hildesheim erschienen (rezensiert u.a. von der Neuen Westfälischen und vom Bayerischen Rundfunk) Seit 2016 ist Rosenstern Mitglied im VS – Verband Deutscher Schriftsteller, im Literaturkreis der Deutschen aus Russland und in der Herforder AutorInnen-Gruppe. Er gehörte zu den Preisträgern des Berliner Federleicht-Schreibwettbewerbs 2013 und des Leverkusener Short-Story-Preises 2015. Seine Geschichten landeten oft auf den Shortlists verschiedener Literaturwettbewerbe. Im Jahr 2017 erschien sein Lyrik-Debüt schmerz-wort-tropfen. Im Januar 2020 sein Roman Die Rache der Baba Jaga. Mehr zum Autor auf www.artur-rosenstern.de

Veranstaltungsort: Kunsthaus Michel, Würzburg

Präsentation und Lesung werden in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland durchgeführt und vom Freistaat Bayern gefördert.

Der Online-Ticketverkauf zu dieser Veranstaltung ist geschlossen.

Bösendorfer von Ferenc Karinthy – Eine bitterböse Telefon-Komödie

Inhalt: Frau Krumbiegel, Witwe eines Beamten der Finanzverwaltung, hat ihren Bösendorfer-Flügel zum Verkauf inseriert.

Natürlich ahnt sie nicht, als sie das Inserat aufgibt, dass sich daraufhin ein Betrüger melden könnte – und schon gar nicht,

dass es überhaupt eine solche Art von Mensch gibt, der es weder auf das wertvolle Instrument noch auf ihr Geld oder sonst etwas Materielles abgesehen hat.

In der Rolle des Käufers, der seinerseits in die unterschiedlichsten Rollen schlüpft, brillierte in der Hörspielfassung

des Bayerischen Rundfunks der legendäre Helmut Qualtinger.

Ganz nebenbei wird hier Telefonie-Nostalgie verbreitet, mit Ferngesprächsvermittlung und ohne Flatrate.

Darsteller:

Inserentin: Sylvia Oelwein

Käufer: Herbert Ludwig

14. Feb. 2020

19.00 Uhr Einlass 18.00 Uhr

Der Online-Ticketverkauf zu dieser Veranstaltung ist geschlossen.

Caesar / Caesar / Theodor – Jazz

Puls, Energie, Freiheit. Gemeinsame musikalische Grundwerte stets im Blick,

vereint Caesar / Caesar / Theodor ein ständiger Drang nach Entwicklung. Im

gemeinschaftlichen Prozess kreiert das Trio einen Sound, unverblümt und

mutig einerseits, dennoch eingängig, ohne in Klischees zu verfallen.

Inspiration schöpfen Thomas Hähnlein (Saxophon), Christian Müller

(Kontrabass) und Clemens Lotz (Schlagzeug), die sich ursprünglich in

Amsterdam kennengelernt haben, dabei gleichermaßen aus der

amerikanischen Jazztradition wie der lebendigen Berliner Musikszene, die

sie mittlerweile ihre Heimat nennen. Auf ganz natürliche Weise führen diese

Einflüsse zur Auflösung von Grenzen. Und so treffen sangbare Melodien auf

freie Improvisation, Blues-Fragmente auf komplexe rhythmische Strukturen.

Wohin sich die Musik von Caesar / Caesar / Theodor noch entwickelt, bleibt

dabei offen. So funktionieren Prozesse – stetiger Wandel, Stillstand

vermeiden.

am 7. Februar 2020 im Kunsthaus

ab 19.00 Uhr

Der Online-Ticketverkauf zu dieser Veranstaltung ist geschlossen.

Heitere Verse und Biografie von Eugen Roth

Eugen Roth

schrieb auf – ganz ungeniert was einem Menschen so passiert,

er hat in Worten ausgedrückt was uns als Mensch oft sehr bedrückt!

Ob Haaraus- oder Wutanfall, ob Schnupfen oder

Liebeskummer, Zahnschmerzen oder Entscheidungsnot,

ob für sporadische Pechvögel und klassische Krisenabonnenten, oder ganz einfach was für den kleinen Ärger zwischendurch,

bei Eugen Roth, dem scharfsinnigen Beobachter, findet sich

immer etwas, das genau die Situation trifft, worüber man Schmunzeln oder gar herzlich lachen kann!

Lesung: Gisela Groh

Musik: Taiko-Trommelgruppe KAZAGURUMA  

TAIKO • BEWEGUNG • RHYTHMUS • KLANG

Taiko, das japanische Trommeln, fasziniert

durch Bewegung und Rhythmus und es erfreut

sich immer größerer Beliebtheit. Der Klang der

Trommeln füllt den Raum und ergreift mit

seiner Energie und Wucht die Zuhörer. Die

Taiko-Gruppe KAZAGURUMA (Räder im

Wind) aus Güntersleben spielt mit Freude und

Begeisterung Interpretationen traditioneller

Trommelstücke und Eigenkompositionen.

20.März 2020

19.00 Uhr

Der Online-Ticketverkauf zu dieser Veranstaltung ist geschlossen.

liTrio! Das Beste aus zehn Jahren

liTrio, das sind eigentlich vier. Drei Autoren aus der Region und ein ausgezeichneter Musiker, der die Texte der Poeten musikalisch aufgreift.

So unterschiedlich die Autoren auch sind – der stimmgewaltig erzählende Romancier Hanns Peter Zwißler, die eindringliche und geschliffen formulierende Prosaistin Ulrike Schäfer und der ironisch-freche Lyriker Martin Heberlein –, seit zehn Jahren gelingt es der Künstlergruppe, ein vielfältiges, in sich stimmiges und höchst kurzweiliges Programm auf die Bühne zu bringen.

Zum runden Bühnenjubiläum fügt Martin Heberlein als Moderator die besten Texte der letzten zehn Jahre zu einem abwechslungsreichen und zugleich in sich geschlossenen literarisch-musikalischen Abend. Komplettiert wird das Jubiläum durch den Jazz-Saxophonisten Anton Mangold.

nun schon unsere Mischung aus Prosa und Lyrik, aus Ernst und Satire.

Foto: Thomas Stadler

Zur Feier des zehnjährigen Bestehens stellen wir 2020 ein Best-of-Jubiläumsprogramm zusammen.

Komplettiert werden die Veranstaltungen abermals durch den preisgekrönten Jazz-Musiker Anton Mangold

Anton Mangold. Foto: privat

Hanns Peter Zwißler, geb. 1946, lebt in Schweinfurt. Zu seinen Veröffentlichungen zählen sechs Romane, zuletzt 2018 „Rigolettos Hut“.

Sein Roman „Die Kunst des Scharfrichters und der Nutzen des Schafotts“ wurde 2012 für den Sir Walter Scott Preis nominiert.

Ulrike Schäfer, geb. 1965, lebt in Würzburg. Für ihre Prosa und Dramatik erhielt sie u. a. den Würth-Literaturpreis, den Leonhard-Frank-Preis

und den Kulturförderpreis der Stadt Würzburg.

Martin Heberlein, geb. 1953, lebt in Würzburg. Er schreibt Satiren, Kurzprosa und Lyrik. 2018 trat er mit seinen Faust-Travestien beim Faust-Fest

am Theater am Neunerplatz in Würzburg auf.

Anton Mangold, geb. 1991, lebt in Würzburg. Er studierte Musik in Köln und Würzburg mit den Hauptfächern Harfe und Jazzsaxophon.

Mit seinem Anton Mangold Quartett gewann er 2017 den Jungen Deutschen Jazzpreis. Im gleichen Jahr wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Schweinfurt verliehen.

6.3.2020

19.00 Uhr Einlass 18.00 Uhr

Kulturbeitrag: 10,- €

Reservierung: Tel.  0931 / 13908

Sandra Niermeyer – Krimi-Adventskalender mit Galgenhumor

Foto: Rita Vollmuth

Am 20. November 2020 liest Sandra Niermeyer aus zwei Adventskrimis.

Mörderischer Engel

Ein Mord in einem Hotel, eine Harfenspielerin, ein steinerner Engel und ein verliebter Kommissar. Und ein Privatdetektiv, der einen schmutzigen Ehebruch aufklären soll, aber ziemlich schnell zur Leiche wird. Sandra Niermeyers Adventskrimi ist ein mörderischer Reigen, in dem jeder jeden verdächtigt. Viel Zeit bleibt nicht bis Weihnachten, um den verzwickten Fall aufzuklären …

Ein spannender Krimi-Adventskalender mit Galgenhumor in 24 Episoden

Eisiger Tanz

Ein zugefrorener See. Zwei Teenager tanzen Tango auf dem nächtlichen Eis. Eine Hütte im Wald. Gehörte die nicht zu einem längst geschlossenen Kindergarten? Und sind es wirklich nur ein paar hundert Meter bis dorthin, wo offenbar keine Verbindung zur Außenwelt besteht? Sie rennen um ihr Leben. Die Zeit ist aufgebraucht … 

Ein gruselig unterhaltsames Adventsvergnügen für Fans von Gruselgeschichten.

Veröffentlichungen:

Kinder:


Neu ab 21. Januar 2020: „Neun Tage mit Okapi“ – illustrierter Kinderroman – Magellan Verlag ISBN 978-3-7348-4150-7


„Stolz wie Paule“ – Bilderbuch – Magellan Verlag ISBN 9783734820434 (erscheint auch auf Finnisch)

„Der kleine Fehlerkobold“ – Erstlesebuch – Albarello Verlag ISBN 9783865591098

Erwachsene:

Neu ab Oktober 2020: „Eisiger Tanz. Eine Schauergeschichte“ Verlag: arsEdition

„Mörderischer Engel“ – Eine Advents-Krimi-Geschichte in 24 Teilen – Verlag: arsEdition ISBN 9783845830513

Sandra Niermeyer, geboren 1972 in Melle/Niedersachsen, lebt nach vielen Jahren in Bielefeld nun mit ihrer Familie in der Nähe von Würzburg. Sie schreibt Kurzgeschichten, Erzählungen und Kolumnen für Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften. Sie erhielt mehrere Literaturpreise, zum Beispiel den Würth-Literaturpreis der Tübinger Poetikdozentur (2002), den  Förderpreis Literatur der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit (2002), den  Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler in der Sparte Dichtung und Schriftstellerei (2003), den  Marlen-Haushofer-Literaturpreis der Stadt Steyr (2007). Zweimal war sie für den Friedrich-Glauser-Kurzkrimi-Preis nominiert (2004 und 2006).

Der Online-Ticketverkauf zu dieser Veranstaltung ist geschlossen.

michael blümel: „wüstenstiere“

Ausstellungseröffnung 24.Januar 2020 19.00 Uhr

zugegeben, bis vor wenigen jahren kannte michael blümel den schriftsteller jehuda amichai lediglich aufgrund der lektüre einiger seiner gedichte sowie seiner lebens-daten bzw. biographischen ereignisse – ergo marginal. dies änderte sich 2017 aufgrund der in diesem jahr angekündigten lesungs- u. veranstaltungsreihe „würzburg liest ein buch“, die jehuda amichai, einem sohn der stadt würzburg, im darauffolgendem jahr einmal mehr ehrte.

jehuda amichai (eigentlich ludwig pfeuffer) geboren 1924 in würzburg, war ein deutsch-israelischer lyriker. er gilt als einer der meistgelesenen und bedeutendsten modernen israelischen dichter und war einer der ersten, die in umgangssprachlichem hebräisch schrieben.

1935 wanderte jehuda amichai mit seiner familie nach palästina aus. dort wählte er nach dem holocaust im jahre 1946 den neuen namen, der bedeutet: „mein volk lebt”.

die im kunsthaus michel erstmals präsentierten werke (linol- u. vinylschnitte, mischtechniken, unikatbücher sowie acrylbilder) gehören zu einem umfangreichen bilderzyklus, an dem michael blümel seit dem jahr 2017 parallel arbeitet. diese werke entstanden nach zahlreichen gedichten und erzählungen amichais, sowie seinem roman „nicht von jetzt, nicht von hier“ (erstmals erschienen 1963 in israel und 1992 ins deutsche übersetzt) der abwechselnd in israel und „weinberg“ (würzburg) spielt. darin verarbeitet j. amichai seine würzburger jugend, die verbrechen und gräueltaten der nationalsozialisten sowie die dortige nachkriegszeit. erst im jahr 1958 besuchte jehuda amichai erstmals seine heimatstadt.

1981 erhielt j. amichai den kulturpreis der stadt würzburg

und 1982 den israel-preis für seine verdienste um die modernisierung der hebräischen lyrik.

er starb im jahr 2000 in israel.

im Jahr 2005 benannte jehuda amichais geburtstadt würzburg eine straße nach dem dichter.

wer neugierig geworden sein sollte: j. amichais gedichte, erzählungen sowie sein roman, sind in buchform entweder antiquarisch oder im gegenwärtigen buchhandel erhältlich.

die arbeitsweise- u. arbeitsschwerpunkte des künstlers michael blümel sind oftmals sehr stark mit literarischen quellen verbunden. schon im alter von 13 jahren illustrierte der bis heute leidenschaftliche leser bücher wie, z.b. künstlerbiographien van goghs, leonardo da vincis, michelangelos, usw.. und noch weit vor beginn seines studiums widmete sich blümel vielen internationalen klassikern, darunter befanden sich victor hugo, rimbaud, goethe, schiller, hölderlin, u.a.m.

michael blümel arbeitet vorwiegend mit herkömmlichen techniken und materialien, dennoch brechen experimentelle momente durch, wo der künstler den betrachter aufgrund annähender chaotischer und unruhiger strukturen zunächst einmal zu irritieren versucht. „mich reizt es nicht ein bild nach 3 sekunden zu entschlüsseln“, sagt blümel. und so ist es auch, dem geduldigen und aufmerksamen betrachter entschlüsseln sich die werke stück für stück.

der künstler arbeitet sehr eruptiv, tanzend, beschwingt, doch dies soll keineswegs über das vorweg konzentrierte, intensive eintauchen der gelesenen und geradezu aufgesogenen texte hinwegtäuschen. was michael blümel besonders reizt ist das spannungsspektrum zwischen 1:1-wiedergegebenen szenen und den weitest entfernten interpretationen, „den ureigensten empfindungen, die sich mir während der lektüre offenbaren“.

in der regel beschäftigt sich der künstler – sofern ihm der/die schriftsteller/in zuvor unbekannt ist, zunächst mit der biographie bzw. den lebensumständen, dann

peu à peu mit dem werk um danach in 3-4 schritten voranzuschreiten, manchmal auch vorzutasten. der erste schritt sind skizzen oder schon ausgearbeitete zeichnungen, die blümel mitunter direkt in die im buchhandel oder antiquarisch erhältlichen bücher einfügt, ohne rücksicht auf textseiten. auf diese weise entstanden bisher über 400 derartiger „unikatbücher“, so auch während der arbeit nach und über jehuda amichai. der zweite schritt umfasst mischtechniken, wobei das zeichenmaterial tusche gerne dominiert. der dritte schritt wird malerisch vollzogen und der vierte schritt beinhaltet drucktechnische umsetzungen.

all diese schritte wurden auch bei der bearbeitung von jehuda amichais werken intensiv angewendet.

ferner tritt blümel seit vielen jahren während lesungen, konzerte, (buch)messen, symposien, etc. als live-aktionszeichner- u. maler in erscheinung, dabei kommt ihm die eruptive arbeitsweise sehr entgegen. die bisherige resonanz ist ausgesprochen positiv.

im rahmen der vernissage wird michael blümel nach vorgetragenen gedichten von jehuda amichai live zeichnen.

vita:

1967 geboren in bad mergentheim,

studium der philosophie und kunstgeschichte in mannheim und freiburg i. brsg..

studium: grafikdesign/visuelle kommunikation/illustration und buchgestaltung

an der hochschule für kunst und design, freiburg i.brsg.

1996 diplomabschluss als grafikdesigner, illustrator und buchgestalter;

abschlussarbeit für den suhrkamp verlag (gesamtgestaltung und illustration der

damaligen gesamtwerke der schriftsteller peter handke und thomas bernhard).

seit 1996 freischaffend tätig als künstler und dozent für: verlage, autoren, museen,

kommunen, dienstleister, unternehmen, stiftungen, vereine, staatliche- u. private schulen, usw..

lebt in bad mergentheim und zeitweise in südfrankreich.

zahlreiche werke befinden sich in internationalen öffentlichen- u. privaten sammlungen und museen:

– kunstsammlungen reinhold würth

– schiller-nationalmuseum und literaturmuseum der moderne, marbach a.n.

– james joyce foundation, dublin

– deutschordensmuseum, bad mergentheim

– kunstsammlungen der sparkassen leipzig, dresden und berlin

– kleist-museum, frankfurt(oder)

– franz kafka-gesellschaft

– annette von droste-gesellschaft e.v., münster

– sammlung ourcival, toulouse, cahors

– u.v.a.m.

Herbert Ludwig

Geschichten um Speis und Trank

mit ebensolchem Gesan(k)g

Geschichten zu diesem Thema von Stefan Heym bis Carl Zuckmayer liest Herbert Ludwig und garniert die angebotenen Köstlichkeiten mit passenden Liedern.

Dass es dabei vornehmlich fröhlich zugeht, liegt in der Natur der Sache.

Herbert Ludwig

ist vermutlich den meisten Theaterinteressierten ein Begriff.

Als Valentin, als Boandlkramer und als Rosendorfers Säulenheiliger dürfte er ebenso in Erinnerung sein wie als Jupiter in Kleist’s „Amphytrion“ oder als Einstein in Dürrenmatts „Die Physiker“.

Dass er auch schriftstellerisch tätig war, ist vielleicht weniger bekannt. Aus seinen – mit zumeist autobiographischen – Kurzgeschichten angefüllten 5 Büchern liest er und garniert sie musikalisch mit thematisch einigermaßen passenden Liedern.

Freitag, 17.Jan. 2020  19.00 Uhr

Einlass 18.00 Uhr

Kulturbeitrag: 10 €.

Telefon: 0931-13908 oder info@kunsthaus-michel.de.

Der Online-Ticketverkauf zu dieser Veranstaltung ist geschlossen.

%d Bloggern gefällt das: