„ Er fiel im frühen Morgenrot – Hommage an den Baum“ Anja Meixner - Fotografie

„ Er fiel im frühen Morgenrot – Hommage an den Baum“ Anja Meixner - Fotografie

20. September 2019 8. November 2019

Wehmütig befasst sich meine Ausstellung „ Er fiel im frühen Morgenrot( Alexandra) – Hommage an den Baum“ mit der spirituellen Dimension von Wald.

Wald ist mir übergeordnet, ich bin ein Teil von Wald, ohne Wald gäbe es keinen Atem.

Gezeigt werden Werke, auf denen nicht mehr existierende oder vom Aussterben bedrohte Bäume zu sehen sind, sozusagen Walddenkmäler, die ich mit meiner Kamera auf meinem Lebensweg einfing. Auf jeder Reise durch Neuseeland, Amerika, Asien, Australien und Europa sehe ich die Wälder nicht mehr, die ich vor 20 Jahren noch tief beindruckt fotografierte. Da habe ich begriffen dass diese Fotos nun Denkmäler sind.

Erinnerung an Wald, den es heute nicht mehr gibt, der wie eine Insel unwiederbringlich untergegangen bzw. gerodet, verbrannt, verheizt wurde.

Der Wald in Mir bedeutet nicht nur meine persönliche Beziehung zum Baum. Es zeigt auf wie lebenswichtig und tief die Menschheit mit dem Wald und vor allem dem Urwald verwoben ist. Auf der Erde gibt es nur noch sieben bedeutende, zusammenhängende Urwaldgebiete. Täglich schrumpfen sie durch den Eingriff des Menschen um viele tausend Hektar.

Der Wald braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht den Wald zum Atmen.

Kennt man die Bäume nicht, behandelt man sie alle wie Feuerholz (Sprichwort aus Uganda).

Bäume könnten uns lehren uns dem Wind des Lebens hinzugeben.

Stattdessen sind wir nur imstande den kurzweiligen wirtschaftlichen Nutzen des Waldes zerstörerisch aufzubrauchen.

Im Inneren des Waldes gibt es eine unendliche Zahl an Möglichkeiten, wie sich Bäume in ihren Abständen zueinander gruppieren und sich so Wege oder Lichtungen für den Menschen auftun. Die Anzahl der Bäume und ihre Art der Aufstellung zueinander ist dabei so groß, dass wir als Mensch mit unserer körperlichen Ausdehnung im inneren des Waldes, nicht mehr mit dem Außen in Kontakt sind. Die Sicht ist verstellt.Der Wald muss so groß sein, dass er uns ganz hat, dass wir eine gewisse Anstrengung unternehmen müssen, bis wir ihn wieder verlassen haben. Da kann man dann auch von einer anderen Zeit sprechen im Wald, der Waldzeit.

Handelt es sich im Vergleich dazu nur um eine Baumgruppe, so sind wir in einer Baumgruppe visuell und gefühlsmäßig nicht nur mit den Bäumen in Kontakt, sondern auch mit der offenen Umgebung.

Meine Bilder sind zum Teil völlig unbearbeitet. Die anderen versuchen mit Mitteln des Computers diesen persönlichen Bezug zum Baum als Einzelnen, aber auch Bäume in der Vielzahl des Waldes widerzuspiegeln. Es ist der Wald in Mir aus dem ich hervorkomme.

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